Wald und Klimawandel

Der Stadtwald ist dem sich verändernden Klima ausgesetzt. Die Prognosen zum Klimawandel sagen für unsere Region eine Erwärmung der Durchschnittstemperatur voraus: Heute keimende oder gepflanzte junge Bäume werden an ihrem Standort binnen der nächsten 80 Jahre und darüber hinaus voraussichtlich einen Temperaturanstieg zwischen 2 und 4 Grad und eine damit einhergehenden gravierende Abnahme des für ihr Wachstum verfügbaren Wassers erleben. Extremwetterlagen wie anhaltende Dürre, Starkregen und Stürme und als Folge Schäden durch Insekten oder eine hohe Samenproduktion der Bäume werden demnach weiter zunehmen. Zur dauerhaften Sicherung wird der Stadtwald auf die prognostizierten langfristigen Veränderungen des Klimas vorbereitet (Adaption) und so bewirtschaftet, dass er möglichst stabil und regenerationsfähig gegenüber den zu erwartenden sich häufenden Schadereignissen ist.

Wald ist aber nicht nur Leidtragender im Klimawandel, er trägt mit entsprechender Pflege und Bewirtschaftung auch maßgeblich zum Klimaschutz bei. Der Freiburger Gemeinderat hat daher bei der Überarbeitung der Waldkonvention 2020 den Klimaschutz als vierte, gleichberechtigte Waldfunktion in die Zielsetzung für die Waldbewirtschaftung aufgenommen und damit einerseits der Bedeutung des Klimaschutzes für die Zukunft und Entwicklung der Erde und andererseits den Steuerungsmöglichkeiten der Klimaschutzwirkung des Stadtwaldes durch die Bewirtschaftung Rechnung getragen.

Die Bedeutung des Stadtwaldes für den Klimaschutz ergibt sich aus der Summe der CO2-Minderung durch die Speicherung von Kohlenstoff im Wald und in langlebigen Holzprodukten sowie durch die Vermeidung von Emissionen durch die energetische und stoffliche Verwendung von Holz. Jedes Jahr wird so fast 55.000 Tonnen CO2 gebunden oder vermieden – rund drei Prozent des städtischen CO2-Ausstoßes.